Ein Blick auf die Megatrend-Map des Zukunftsinstituts zeigt deutlich: Zahlreiche Entwicklungen beeinflussen die Art des Reisens, und als Touristikerinnen und Touristiker reicht es nicht, sich nur auf ein Thema zu fokussieren. In seiner neusten Einschätzung spricht das Zukunftsinstitut von Trends wie Ökointelligenz und Future of Work, greift aber auch bekannte Entwicklungen wie Globalisierung und Mobilität wieder auf.
Als Schweizer Tourismus-Verband beobachten wir diese Entwicklungen mit grossem Interesse. So stellen wir sicher, dass wir relevante Trends frühzeitig erkennen und die touristischen Leistungsträger im Rahmen des Kompetenzzentrums Nachhaltigkeit (Kona) mit konkreten Tools und praxisnahem Wissen gezielt unterstützen können. [RELATED]
Wenden wir diese gesellschaftlichen Treiber auf den nachhaltigen Tourismus und das Reiseverhalten der Gäste an, erhalten wir ein Gespür dafür, welche Tendenzen für das Tourismusland Schweiz eine zentrale Rolle spielen:
Öffentlicher Verkehr als Standard
Nicht nur aus ökologischen Gründen bevorzugen viele Gäste vermehrt öffentliche Verkehrsmittel wie Zug, Bus und Schiff. Die entschleunigte Art, zu reisen, macht den Reiz dieser Fortbewegungsmittel aus – so wird bereits die Anreise zu einem Erlebnis. Mit Angeboten wie dem Swiss Travel Pass oder inkludierten ÖV-Tickets in den Destinationen (teilweise sogar mit Nutzung der Seilbahnen vor Ort) bieten wir unseren Gästen beste Voraussetzungen dafür, die Schweiz umweltfreundlich und entspannt zu entdecken.
Lokale und authentische Erlebnisse
Weg von den bekannten touristischen Hotspots hin zu weniger besuchten Orten und authentischen Erlebnissen. Gäste sind auf der Suche nach den versteckten Juwelen abseits ausgetretener Pfade, nahe an der lokalen Kultur und Bevölkerung. Mit unserer Vielfalt auf kleinstem Raum bietet diese Entwicklung ein grosses Potenzial für unbekanntere Regionen und hilft uns gleichzeitig, die Gäste besser auf die gesamte Schweiz zu verteilen.
Weg von den bekannten touristischen Hotspots hin zu authentischen Erlebnissen.
Innovative Beherbergungsbetriebe
Unterkünfte, die Komfort mit Innovation und Nachhaltigkeit vereinen, sind bei den Gästen gefragter denn je. Regionale Produkte auf der Speisekarte, attraktive Arbeitskonzepte für die Mitarbeitenden sowie ökologische Standards bei der Infrastruktur sind nur einige Beispiele dafür, wie sich Unterkünfte positionieren können. Mit dem Nachhaltigkeitsprogramm Swisstainable bieten wir Betrieben wie Hotels, Jugendherbergen, Ferienwohnungen, Campings oder agrotouristischen Anbietern eine fundierte Grundlage, sich zukunftsfähig aufzustellen und ihr Engagement sichtbar zu machen.
Verbindung von Arbeit und Freizeit
Digitale Infrastrukturen und flexible Arbeitsmodelle erlauben es, von überall aus zu arbeiten oder Urlaube zu verlängern. Reisende wählen dabei vor allem Orte, die sowohl Erholung und Erlebnis als auch produktives Arbeiten ermöglichen. Dies bietet die Chance, Gäste länger im Betrieb oder in der Destination zu halten, indem attraktive touristische Angebote für beide Welten kreiert werden.
Spannend: Die neusten Ergebnisse des «Tourismus Monitor Schweiz» von Schweiz Tourismus bestätigen, dass sich diese nachhaltigen Trends bei unseren Gästen bereits stark widerspiegeln und als Hauptmotive für eine Schweiz-Reise gelten. Eine intakte Natur, nachhaltige Unterkünfte, der öffentliche Verkehr sowie regionale Produkte gehören bei den Befragten zu den wichtigsten Kriterien, weshalb sie sich für einen Aufenthalt in der Schweiz entscheiden.
Diese Reisetrends können wir somit nutzen, um die Schweiz nicht nur als nachhaltiges Reiseziel zu positionieren, sondern uns gleichzeitig auch ständig dynamisch und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln.
Romy Bacher ist als Leiterin Nachhaltigkeit für das Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit (Kona) beim Schweizer Tourismus-Verband verantwortlich. Gemeinsam mit ihrem Team setzt sie sich für einen nachhaltigeren Schweizer Tourismus ein.