Eine aktuelle Umfrage von HotellerieSuisse unter ihren Mitgliedsbetrieben zeigt: Die Mehrheit der Beherbergungsbetriebe bewertet die vergangene Wintersaison positiv. 72 Prozent der Betriebe sind eher oder sehr zufrieden – trotz schwacher Schneelage in tieferen Lagen. In ländlichen Regionen fällt das Bild weniger erfreulich aus: Viele Häuser melden tiefere Umsätze als im Vorjahr, was sich auch in den leicht rückläufigen Logiernächtezahlen widerspiegelt.

Verhaltener Optimismus für den Sommer
Die Aussichten für die Sommersaison 2025 sind vorsichtig optimistisch. Ein Drittel der Betriebe rechnet mit höheren Umsätzen im Vergleich zum Vorjahr, während ein Fünftel einen Rückgang erwartet. Unklar bleibt, ob die erwarteten Mehrerträge auch zu höheren Gewinnen führen, da viele Betriebe aufgrund steigender Personal- und Einkaufskosten die Preise anpassen müssen – besonders stark in ländlichen Regionen. Für die Feiertage an Auffahrt und Pfingsten erwarten die meisten Betriebe ein Umsatzniveau ähnlich dem Vorjahr.

Fachkräftemangel bleibt ungelöst
Wie schon in den Vorjahren bleibt der Fachkräftemangel die grösste Herausforderung. Besonders in touristisch geprägten Gemeinden erschwert fehlender Wohnraum für Mitarbeitende die Rekrutierung zusätzlich. HotellerieSuisse hat zu dieser Problematik einen praxisorientierten Leitfaden mit Lösungsansätzen erarbeitet.

Geopolitik beeinflusst Geschäftsreisen
Rund 20 Prozent der befragten Betriebe sehen geopolitische Spannungen – insbesondere den Handelskonflikt mit den USA – als grosse Herausforderung. In urbanen Regionen wurden bereits erste Rückgänge bei Geschäftsreisebuchungen aus den USA verzeichnet. Das Freizeitsegment zeigt sich bisher robust, doch eine weitere Zuspitzung der Lage könnte mittelfristig auch diesen Bereich treffen. Die USA sind nach Deutschland der wichtigste Auslandmarkt für die Schweizer Hotellerie.

Zahlungsgebühren belasten die Betriebe
Ein weiterer Kostenfaktor ist der Wandel im Zahlungsverhalten. Die Kreditkarte ist mittlerweile das dominierende Zahlungsmittel und macht rund die Hälfte aller Transaktionen aus. Barzahlungen spielen mit gut zehn Prozent nur noch eine Nebenrolle. Da bei Kreditkartenzahlungen die höchsten Gebühren anfallen, wächst der finanzielle Druck auf die Betriebe. HotellerieSuisse engagiert sich deshalb im Verband für elektronischen Zahlungsverkehr (VEZ) für faire und kostengünstige Lösungen. (mm)