Die Luzern Tourismus AG hat die Ergebnisse einer nationalen Gästeumfrage vorgestellt. Fast die Hälfte aller Touristinnen und Touristen waren demnach zwischen 16 und 35 Jahre alt.
Laut der Umfrage kommen viele Gäste wegen der Natur, den Bergen, dem Panorama, dem Wasser und der «grossen Vielfalt an Erlebnissen» nach Luzern, wie das Unternehmen vor den Medien im Luzerner Verkehrshaus bekanntgab. Auch «historische Erlebnisse» und die zentrale Lage wurden als Pluspunkte erwähnt. Weniger positiv schnitten die Attribute «teuer», «Wetter/Klima» und «zu touristisch» ab.
Überrascht zeigte sich der Verwaltungsratspräsident Martin Bütikofer von der grossen Anzahl der jungen Gäste, welche die Stadt Luzern besuchen. «Wir schneiden bei den Jungen überproportional gut ab», sagte er. 42 Prozent aller Gäste waren unter 36 Jahre alt.
Die Umfrage ging auf eine Befragung von Schweiz Tourismus von 2023 zurück. Luzern liess daraus eine eigene Auswertung erstellen.
Zu viele Touristen?
Am meisten wurde bei der Befragung kritisiert, dass Luzern zu touristisch sei. Trotzdem zeigten sich 86 Prozent der Gäste «sehr zufrieden» mit ihrem Aufenthalt in Luzern.
Bütikofer wies darauf hin, dass sich die Art der Gäste weiter verändert habe. Es kämen mehr Einzelreisende, dafür weniger Gruppen. Im Schnitt bleiben die Gäste 1,88 Nächte in der Region Luzern-Vierwaldstättersee und 1,79 Nächte in der Stadt Luzern. Zwei Nächte zu erreichen, sei herausfordernd, sagte Tourismusdirektor Marcel Perren. «Die Leute machen zwar öfters Ferien, bleiben aber kürzer», ergänzte Bütikofer.
Respekt vor Zeitfenster für Reisecars
Seit dem 1. April verlangt die Stadt auf dem Schwanen-, Löwen- und Kasernenplatz eine Gebühr fürs Halten von Reisebussen. Damit will sie die Busse besser verteilen und den Tourismus lenken. Laut der von der Stadt Luzern kommunizierten Angaben hielten im April auf dem Schwanenplatz rund 66 Prozent weniger Reisebusse als im selben Monat im Vorjahr.
Das habe ihn überrascht, sagte Perren: «Ich hätte mit einem Rückgang von etwa 20 Prozent gerechnet». Für ein Fazit sei es aber noch zu früh. «Wir müssen das neue System gut beobachten», so der Walliser.
Bütikofer sieht ein mögliches Zeitfenster-System für Busse mit vorab gebuchten Haltezeiten mit «Respekt». Wer sich in der Stadt Luzern fortbewegt, sehe wie schwierig es sei, verlässlich in die Innenstadt zu kommen.
Mehr US-amerikanische als Schweizer Touristen
Im Jahr 2024 zählte die Stadt Luzern 1,4 Millionen Übernachtungen. Das sind 6,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Erstmals kamen die meisten Gäste nicht mehr aus der Schweiz, sondern aus den USA: 383'000 Übernachtungen wurden von amerikanischen Gästen gebucht, gefolgt von 344'000 aus der Schweiz und 86'000 aus Deutschland.
Die USA seien für Luzern schon lange ein wichtiger Markt, sagte der Tourismusdirektor. Trotz der angekündigten Zölle von Donald Trump seien die Buchungen aus den USA bisher auch 2025 gut. (keystone-sda)